Wasserski Seilbahn: DM in Rieste
- Wasserski Seilbahn
- 19. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Sept.

Deutsche Meisterschaft 2025 am Alfsee – zwischen Titelkämpfen, Teamgeist und neuen Rekorden
Nach einigen Jahren Pause fand die Deutsche Meisterschaft im Wasserski vom 12. bis 14. September 2025 wieder am traditionsreichen Alfsee in Rieste statt – zuletzt war dieser Austragungsort 2019 Gastgeber des nationalen Saisonhöhepunkts. Der Alfsee ist bekannt für seine dichte Algenbildung, wechselhaftes Wetter und nicht selten raue Wasserbedingungen mit Schaumkronen – entsprechend vorsichtig blickten Athlet:innen und Trainer:innen auf die Prognosen. Doch entgegen aller Erwartungen zeigte sich das Wetter besser als vorhergesagt: Zwar gab es zwischendurch kühle, nasse und windige Phasen, doch immer wieder riss der Himmel auf, und die Sonne bot zumindest phasenweise faire Bedingungen – besonders an den Nachmittagen.
Am Samstag fanden die Vorläufe in allen drei Disziplinen statt, am Sonntag folgten die Finaldurchgänge. Zeitgleich mit den deutschen Meisterschaften trugen auch unsere niederländischen Nachbarn ihre „Dutch Championships“ am Alfsee aus – so wurde die internationale Atmosphäre zusätzlich verstärkt. Insgesamt nahmen 53 Athlet:innen in den Altersklassen U10, U12, U15, U19, Open sowie Senioren 1 und 2 teil.
Die Deutschen Meisterschaften sind nicht nur Einzelwettkämpfe in Slalom, Trickski und Springen – sie gelten auch als offizieller Mannschaftswettbewerb der Vereine. Als klarer Favorit galt in diesem Jahr wieder der WSC Kiefersfelden mit starken Fahrer:innen wie Jana-Chathreen Meier, Kay Strohmeyer, Alina Bühl und Jakob Huber. Besonders Nachwuchstalent Alina Bühl, U19, reiste mit hohen Erwartungen an und hatte das Potenzial, in allen Disziplinen vorne mitzufahren. Doch ausgerechnet in ihren stärksten Disziplinen hatte sie Pech – was plötzlich die Tür für den WSV Friedberg weit öffnete.
Das Team Friedberg mit Carlo Müller, Paula Götz, Leni Bauer und Laura Hillenbrand nutzte die Chance souverän: Mit konstanten Leistungen in allen Disziplinen sicherten sie sich den Mannschaftssieg vor Kiefersfelden und dem WSC Kirchheim. Ein verdienter, glorreicher Erfolg für den Friedberger Nachwuchs – und eine kleine Sensation im Teamranking.
Auch in den Einzelwertungen gab es emotionale Höhepunkte und sportliche Glanzleistungen. In der Disziplin Springensorgte Finn Maximilian Meier für einen echten Paukenschlag. Er überzeugte bereits im Vorlauf mit einem Sprung über 60 Meter und setzte im Finale mit 61,60 Metern noch einen drauf – neuer Schanzenrekord! Seine Leistung ließ nicht nur die Konkurrenz staunen, sondern auch das Publikum mitfiebern.
Für Spannung in der Jugendklasse sorgte das Duell der Brüder Kay und Fynn Strohmeyer sowie Jakob Huber. Während Kay mit einem Sprung über 50 Meter den Sieg sicherte, lieferten sich Fynn und Jakob ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Plätze zwei und drei. In jedem Durchgang steigerten sie sich – am Ende lag Fynn knapp vor Jakob auf Rang zwei.
Im Slalom gab es sowohl bei den Herren als auch bei den Damen spektakuläre Momente. Kay Strohmeyer beeindruckte im Vorlauf mit einem inoffiziellen Europarekord in der Altersklasse U19. Leider verhinderten starke Böen im Finale eine Wiederholung dieser Top-Zeit – dennoch dominierte er die Konkurrenz klar.Bei den Damen galt Vizeweltmeisterin und Titelverteidigerin Jana-Chathreen Meier als klare Favoritin. Umso überraschender war ihr Ausrutscher im Vorlauf: An der 12-Meter-Leine musste sie aufgeben und konnte sich die wichtigen 1000 Punkte fürs Team nicht sichern. Ihre Konkurrentin Phoenix Baumgardt nutzte die Chance und bewies im Vorlauf starke Nerven. Doch das Finale brachte eine Wende: Phoenix stürzte bereits in der ersten Runde, während Jana ihre Leistung vom Vortag deutlich steigerte und am Ende den Titel erfolgreich verteidigte.
Auch im Trickski sorgten die Damen für starke Leistungen. Laura Hillenbrand war nicht nur Titelverteidigerin, sondern auch die klare Favoritin. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung unterstrich sie ihre Dominanz und sicherte sich den Sieg. Doch damit nicht genug: Auch im Springen gewann sie souverän und setzte ihre Erfolgsserie fort. Die Zuschauer:innen erlebten damit eine Athletin, die mit Ehrgeiz und Können den Wettkampf prägte.
Die Bühne im Trickski der Herren gehörte Oliver Marks. Mit einer Vielzahl anspruchsvoller Tricks zog er das Publikum in seinen Bann und gewann verdient den Titel – auch wenn sein Ergebnis nicht ganz dem entsprach, was er sich selbst vorgenommen hatte. Sein erklärtes Ziel: Bei der anstehenden Europameisterschaft in Beckum noch eine Schippe drauflegen.
Eine schöne Überraschung bot außerdem Leni Bauer in der U19. Nach einem Auslandsaufenthalt hatte sie erst vor kurzem wieder mit dem Training begonnen. Umso beeindruckender war ihr Auftritt am Alfsee: Mit starken Leistungen im Slalom und im Trickski sicherte sie sich in beiden Disziplinen den Sieg in ihrer Altersklasse – ein Highlight, das kaum jemand erwartet hatte.
Die Meisterschaft war geprägt von wechselhaftem Wetter – stürmisch am Vormittag, sonnig am Nachmittag – aber auch von einer besonderen Atmosphäre. Der Besuch der Innen- und Sportministerin des Landes Niedersachsen, Daniela Behrens sowie ein großes, engagiertes Publikum sorgten für zusätzliche Motivation bei den Athlet:innen. So sehr, dass einige U19-Jungs am Finalsonntag beim Trickski sogar oberkörperfrei an den Start gingen – ein Ausdruck von Lockerheit und jugendlicher Entschlossenheit gleichermaßen.
Für viele war dieser Wettkampf das sportliche Highlight des Jahres, für einige zugleich die Generalprobe vor der Europameisterschaft in Beckum Ende September. Organisatorisch war die Veranstaltung ein voller Erfolg – mit Höhen und Tiefen, Regen und Sonnenschein, sportlichem Ehrgeiz und vielen besonderen Momenten, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Der Link vom Fotografen auf der deutschen Meisterschaft:
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